Im Landkreis Kassel gibt es viel Potenzial für die Umnutzung von Leerstand – so zum Beispiel in Wolfhagen. Dort sollen nun mehrere Areale aus dem Dornröschenschlaf geweckt werden. Konkret geht es um das Vorwerk der ehemaligen Pommernkaserne im Stadtteil Gasterfeld und den Rauteweg im Stadtteil Viesebeck.
Mithilfe von Machbarkeits- und Funktionsstudien, die über die Dorfentwicklung finanziell gefördert werden, möchte die Stadt Wolfhagen den Leerstand beseitigen und dabei das denkmalgeschützte und ortsbildprägende Ensemble erhalten. Für diese Studien investiert die Stadt Wolfhagen knapp 45.000 Euro und erhält dafür eine Gesamtzuwendung in Höhe von 30.203,96 Euro. Das Geld kommt aus Mitteln des kommunalen Finanzausgleichs (KFA) des Landes Hessen.
„Ich freue mich, heute diese beiden Fördermittelbescheide übergeben zu dürfen. Mit den Studien wollen wir prüfen, wie man die Gebäude geeignet nutzen kann um die beiden Stadtteile bestmöglich aufzuwerten“, sagt Landrat Andreas Siebert.
Wolfhagens Bürgermeister Dr. Dirk Scharrer ergänzt: „Wir danken dem Landkreis für den geleisteten Input bei dem Programm und hoffen, dass die Studien dazu beitragen werden, sinnvolle Nutzungsvarianten aufzuzeigen, um die beiden Bereiche in Gasterfeld und Viesebeck als attraktive Lebensräume zu erhalten und nach all den Jahren weiterentwickeln zu können. Dies wird keine leichte Aufgabe werden, im Wissen, dass das Umfeld für Bauinvestitionen nicht leichter geworden ist und wir auch auf das Mitwirken der jeweiligen Eigentümer und die Bereitschaft und den Mut von Investoren angewiesen sind.“
Das „Vorwerk“ ist ein Teilbereich der früheren Pommernkaserne im Stadtteil Gasterfeld. Dabei handelt es sich um fünf denkmalgeschützte Gebäude aus dem Jahr 1938. Nach der Schließung erfolgte die Konversion und die Gebäude wurden für verschiedene Zwecke genutzt, etwa zur Firmenbildung oder als Flüchtlingsunterkünfte.
Seit einigen Jahren stehen die Gebäude leer und sind zunehmend dem Verfall ausgesetzt. Zunächst soll daher die Bausubstanz auf dem Areal analysiert, Entwicklungspotenziale ermittelt und Zukunftsperspektiven aufgezeigt werden. Angestrebt wird dabei eine Nachnutzung als gemischte Baufläche bei größtmöglichem Erhalt des unter Denkmalschutz stehenden Gebäudeensembles.
Die zweite Studie bezieht sich auf das Areal rund um den Rauteweg im nördlichen Ortskern von Viesebeck. Dort stehen fünf der insgesamt acht vorhandenen Gebäude leer und sind teilweise akut vom Verfall bedroht. Das Vorgehen ist in diesem Fall ähnlich. Ziel ist, eine Zukunftsperspektive zur Revitalisierung des Areals aufzuzeigen. Im Fokus sollen dabei unter anderem neue Nutzungen im Bereich des familienfreundlichen Mehrgenerationenwohnens stehen.
Für beide Areale sollen im engen Dialog mit der Stadt und den Grundstückseigentümern zwei Varianten zur Nachnutzung erarbeitet werden. Nach Fertigstellung der Studien dienen sie als Entscheidungsgrundlage für die beteiligten städtischen Gremien.
Der Landkreis Kassel begleitet mit dem Servicezentrum Regionalentwicklung in Hofgeismar den Dorfentwicklungsprozess der Kommunen und unterstützt im Rahmen der Antragstellung die Umsetzung der Maßnahmen.
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